19.09.2010

Wer im Studentenheim sitzt, sollte im Keller saufen.

PARTYPARTYPARTY so das Motto der Party (sic!), die den Keller eines Studentenheims gerockt hat. Uhrzeit auf der Facebook Einladung: 18 Uhr. Warum auch später mit trinken beginnen? Immerhin sind wir in Norwegen und da macht man das so. Weil wir aber keine Norweger sind, trudeln wir- in Schweiz, Deutsch, Französischer Begleitung- erst um 20:30 ein. Fataler Fehler! Schon von weitem ist die Spanitalienische Fraktion zu hören- diesesmal wird ein italienisches Fußballlied zum Besten gegeben (für gewöhnlich sind es spanische Schlachtgesänge). Eine Italienerin ist bereits so betrunken, dass sie nur noch von links nach rechts torkelt- "Itsaaa tee föörstaa teim tääät eiiiaaa drinkaaa innna kristiansandaaa!!!" plärrt sie mir drei Stunden später ins Ohr. Leicht eingeschüchtert betreten wir das Treppenhaus, packen die 15 Muffins aus, die wir unter widrigsten Umständen (kein Mixer, keine Waage...improvisieren!!!) am Nachmittag gebacken haben. Auf jeden Muffin ein Buchstabe, so der Plan. M-E-R-R-Y U-N-B-I-R-T-H-D-A-Y!! Die Muffins werden nach unten in den Keller getragen und am Tischtennistisch aufgestellt. Damit der Gastgeber sich freut, so unser Grundgedanke. Dumm nur, dass derjenige, der Unbirthday (Nichtgeburtstag) feiert, bereits jenseits von gut und böse ist. Seine Reaktion- er legt sich auf den Tischtennistisch und rollt sich über die Muffins- hebt aber Gott sei Dank noch früh genug seinen vom Alkohol schwer gezeichneten Körper und verhindert so einen Wutausbruch meinerseits. Denn den hätte ich mit Sicherheit bekommen, wenn er unsere Muffins einfach überrollt hätte. Dem Gastgeber ist unser Geschenk also wurscht, die betrunkenen Spanier, Italiener und Franzosen freuen sich aber umso mehr. Na wenigstens etwas.
Ein kurzer Blick in den Gemeinschaftsraum verrät: Es ist zu spät. Wenn wir jetzt nicht aufholen, ist alles zu spät. Denn: ALLE- ausnahmslos ALLE- sind bereits in Partyflirttanz-ichhabeeinebeziehungaberesistmiregal Stimmung. Der Plan: Platz suchen, Rucksack öffnen, Bierdosen vernichten. Bierdosen gegen Vodka-Multivitaminsaft tauschen. Bei Whiskey mittrinken, nächstes Bier trinken. Und das FLOTTIKAROTTI. "Sonst wird das hier nix mehr", so die Feststellung eines frisch eingetroffenen Partygastes.
Endlich! Um 23:09 ist es soweit! Ich bin betrunken. Und: die Party wird allmählich lustig. Ein dickbäuchiger Wikinger starrt einer Blondine im Schiedsrichteroutfit (weiße Hotpants, schwarz-weiß längsgetreiftes Top) in den Ausschnitt, während sie über die Abseitsproblematik spricht. Ein Amerikaner kommandiert seine norwegische Errungenschaft herum und plärrt einen weiteren Partygast an, er solle die Finger von seiner Tussi lassen. Dodo und ich erhalten ein unglaublich süßes Kompliment von einem weiteren Amerikaner: "Ich glaube, wenn wir zu Hause wären in den USA, dann wären wir auch Freunde! Ihr seid meine Lieblingsösterreicher!" So etwas hört man gern. Und: Das können wir nur zurückgeben, dieser junge Mann ist auch unser Lieblingsami. Italien und Spanien hat sich mit Frankreich verbündet und johlt noch immer Parolen, die mittlerweile niemand mehr versteht. Leute, die in einer Beziehung sind, sind plötzlich so einsam, dass sie ganz dringend mit irgendjemanden knutschen müssen. Erfährt sie/er ja eh nicht- ist ja nicht da.

Um 1:00 dann Licht aus, Party geht weiter im nächsten Studentenheim. Dodo und Keks sind die Ältesten unter den Partygästen und beschließen, heim zu gehen. Ist ja auch schon spät. Und betrunken ist man auch.

Und der nächste Tag ist einfach grauslig. Wäh. Bin ich froh, dass der Tag vorbei ist und ich meine alten Knochen ins Bett transportieren kann. Und wenn ich morgen aufwache, dann ist mir nicht schlecht und mein Kopf tut auch nicht weh. Nüchtern sein ist toll!

2 Kommentare:

  1. Ich hab gehört der dodo hat auf der Party auch mit irgendsoeiner blondinen rumgeknutscht.

    Mag sein, dass das eh du warst, is aber trotzdem eeeeeekliiiig!!!! :)

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