01.09.2010

Die Post bringt allen was...

Estragon, Wladimir, Lucky und Pozzo tun es seit 1952. Sie warten. Wir tun es seit zehn Tagen. Wir warten auch. Allerdings warten wir nicht auf Godot, die/der einfach nicht erscheinen will, sondern auf ein Packerl von meiner Schwiegermami, das scheinbar niemals, nie, nie, nie in unserer Wohnung ankommen will.
Vor knapp zwei Wochen haben wir Dodos Mama gebeten, uns Nahrungsmittel zu schicken, dass auch Nicht-Fleischfresser im hohen Norden überleben können. Wichtigste geforderte Utensilien: Sojagranulat. Und Glutenmehl. Damit wir auch mal Sojagulasch und Glutenschnitzel kochen können- weil das nämlich soooooooo lecker ist. Jetzt haben wir beide das Glück, dass Mama Minni sich echt Sorgen um unseren Gesundheitszustand macht (weil wie sollen wir das hier heroben bloß überstehen, wenn alles so teuer ist und wenns nix für Vegetarier gibt), dass sie ein Express-Packerl in Österreich losgeschickt hat. Remember: VOR ZEHN TAGEN.
Diese Expresspackerl sind teuer. Extrem teuer. Um nicht zu sagen: eine Frechheit. Aber die österreichische Post verspricht, in drei Tagen ist das Packerl bei den hungernden Studenten. Da fällt mir ein- die Post hat auch versprochen, Postfilialen in kleineren Gemeinden ganz toll zu Postpartnern umzufunktionieren und dass dann alles ganz toll funktionieren wird... also mit Versprechen halten hat sie's nicht so, die Post.
Das Survivalpackage wird daheim guten Mutes weggeschickt und kommt drei Tage später... nicht in Kristiansand an. Eine Woche später... liegt unser Essen beim Zoll in Norwegen. Sojaprodukte mögen die Wikinger nicht ("Sollen die doch Fleisch essen!" so offenbar der Tenor). Zehn Tage später- naja, was soll ich sagen:
Noch immer nichts da. Kein Packerl. Und irgendwie auch keine Benachrichtigung, dass wir unser Zeug irgendwo abholen können. In der Zwischenzeit hat auch meine Mami voller Sorge ein Packerl mit Augentropfen weggeschickt, dass auch schon längst da sein sollte. Weil s'Mädl immer rote Augen hat und das seit drei Wochen irgendwie nicht besser wird. Der Post ist das wurscht. Auch hier gilt:
Noch immer nichts da. Kein Packerl. Und irgendwie auch keine Benachrichtigung, dass wir unser Zeug irgendwo abholen können.
Tja- und deshalb ähneln unsere Dialoge ein klein wenig jenen von Estragon und Wladimir:
Estragon: Komm wir gehen!
Wladimir: Wir können nicht.
Estragon: Warum nicht?
Wladimir: Wir warten auf Godot.
Estragon: Ach ja.

1 Kommentar:

  1. i weiß ned a mal wo i so a soja bla bla herbekomm aber sag maas wenn is mitnehmen soll. und was is glutenmehl? - ja i bin fleischfresser!

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