08.09.2010

wenn norwegern das kotzen kommt

oder drehen wir den titel um und formulieren daraus eine frage: wann kommt norwegern das kotzen? 3 mögliche antwortmöglichkeiten:
1. von heftigem seegang! soll das ein witz sein? wir sprechen hier von norwegern. durch norwegische adern fließt wikingerblut.
2. von zu viel essen! naja, könnte hinkommen, aber wir haben vielmehr die theorie aufgestellt, dass wiking... äh norweger zwei mägen haben um mehr essen zu können. vermutlich wurde dafür die leber eingespart.
3. von alkohol! siehe punkt 1 und 2. ein wikinger mit 2 mägen und keiner leber lässt sich doch von ein bisschen bier nicht umhauen.
wann aber kotzen jetzt die norweger? wenn sie alle 3 punkte kombinieren. doch wie? die hiesige fährgesellschaft colorline verkehrt zwischen kristiansand und hirtshals in dänemark. durch angebote wie das 50nok - roundtrip ticket ist diese gesellschaft gerade bei studenten sehr beliebt, weil auf diesem trip günstig bier und andere spirituosen käuflich erworben werden können um sie dann so mehr oder weniger legal nach norwegen zu schmuggeln. ab und zu bietet allerdings die colorline sogar gratis trips für studenten an. dann wird das schiff zum partyboot. vor allem dann, wenn die gesparten 50nok um 200nok ergänzt werden und das buffet an bord gebucht wird – ein all-you-can-eat-all-you-can-drink-buffet. und voila, schon kotzen sie, die norweger.
aber fangen wir ganz am anfang an: nach entern des schiffs in kristiansand stürmen also schon die ersten das buffet, man möchte ja keine zeit verschwenden – 3 stunden gratis essen und trinken ist sowieso viel zu kurz und man muss ja auch noch in den duty free shop. unser buffet-ticket gilt nur für die rückfahrt – über folgende ereignisse kann also lediglich spekuliert werden: eine meute hungriger und vor allem durstiger studenten stellen sich die tische voll mit gläsern und tellern, bepackt mit gigantischen portionen fisch, schrimps, hummer, kaviar, brot und und und. in hirtshals angekommen erleben wir das volle ausmaß des schadens, den das buffet angerichtet hat. horden betrunkener norweger verlassen johlend und gröhlend das schiff, um das rückfahrticket zu lösen und nach 45minütiger wartezeit gleich wieder zurück aufs schiff zu wanken. diese wartezeit nutzen einige schon um sich die schöne fahrt nach hirtshals noch einmal durch den kopf gehen zu lassen. auch die ersten bierdosen, die zuvor noch günstig erstanden wurden, werden aufgerissen – man möchte ja nicht wieder ausnüchtern.
also wieder aufs schiff – diesmal sind wir dran mit buffet, also keine zeit verlieren und auf zum deck 8. bevor das buffet in angriff genommen wird muss noch die wichtige entscheidung getroffen werden – saufen oder essen? das bier schmeckt wie abwaschwasser und der wein wie das, was zu schlecht war fürs bier, ... also essen. nach 90 minuten hat selbst im trainiertesten magen nichts mehr platz und ein spaziergang an die frische luft ist obligat.
und als wir dachten, der zustand der studenten an bord sei in hirtshals schon bedenklich, haben wir uns geirrt. im heck des schiffs findet jetzt nämlich die eigentliche party statt. siggi der alleinunterhalter sorgt für stimmung und der "dancefloor is on fire". die gänge des schiffs gleichen einem lazarett – überall liegen und sitzen schlafende partytiger und kotzende norweger sind immer in sicht- oder zumindest in hörweite.
gegen mitternacht verlassen wir das schiff und machen uns durch strömenden regen auf den heimweg. und womit muss ein solcher abend enden? richtig – feueralarm.

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