28.09.2010

Eine Nacht im Krankenhaus

Das Gesundheitssystem in Norwegen ist ein ganz ein tolles, ist mir gesagt worden. Aber man tut sich besser nicht weh hab ich festgestellt, nachdem sich eine liebe Erasmuskollegin die Nase gebrochen und die Ärzte sich geweigert haben sie zu röntgen, weil eh keine Extremitäten gefehlt haben. Also habe ich beschlossen, das Beste aus dem Gesundheitssystem rauszuholen. Und das habe ich auch gemacht- gemeinsam mit meiner lieben Karina.
Aber zunächst mal von vorne.
Karina hat uns letzte Woche in Kristiansand besucht- und hat man Gäste, braucht man natürlich ein Programm. Quasi: Komm, ich zeig dir mein neues zu Hause. Dumm nur, dass der gesamte Mittwoch für die Uni drauf geht- dafür gibts abends ein "International Pot Luck Dinner", sprich: jede Nation nimmt ein typisches Gericht mit. Österreich brilliert mit Apfelstrudel von Dodo, Karina und mir zusammengedreht- LECKER!!!!
Am Donnerstag dann in der Stadt herumhängen, shoppen, Kaffee trinken und was Mädels halt so machen, wenn das Wetter bescheiden ist.
Am Freitag dann ein Trip in die Perlen von Irgendwas- jede Stadt ist im Reiseführer als Perle für Schießmichtot bezeichnet (Kragerö: Perle der Südküste usw). Das Wetter: GOTT HASST UNS- es regnet seit zwei Tagen in Strömen. Am Abend dann eine kaputte Karinimaus und ein übermotiviertes Badtaste-Party Pärchen (Anm.: Dodo wird diesen schrägen Abend noch genauer erläutern).

Am Samstag dann- endlich!! GIRLS TRIP!!!
Schwer motiviert machen wir uns also um sieben Uhr morgens auf den Weg in das norwegische Erdölmekka Stavanger. Und dort läuft alles wie am Schnürchen bzw. im Karini-Kerstin Style: Auto parken, Touristinfo aufsuchen, Ticket für Fährentrip durch den Lysefjord kaufen, ab zum Meer, Fähre besteigen, Fjord bestaunen, Preikestolen von unten anstarren, Wasser von einem tollen Wasserfall trinken, Genickstarre erhalten, auf der Rückfahrt ganz erschöpft einschlafen, in Stavanger aussteigen und dann:
STAVANGER. DIE PERLE DER ERDÖLIMPERIEN(Wenn wir schon bei den Perlen bleiben wollen) Eine tolle Stadt, hippe Boutiquen, cooler Lifestyle, stylishe Menschen, extrem coole Kaffeehäuser- kurzum: Mädchen wollen hier bleiben!!!
Aber- zunächst sollte mal ins gebuchte Highhostel einchecken, denn sonst verfällt das 30euro + Frühstück-in- Stavanger-Übernachtungsschnäppchen! Ab zum Auto, die Stadt muss noch warten- auf ins Hostel! Nachdem das NAVI nicht funktioniert weil ein technisches Gerät eben manchmal keine Lust hat, greifen die Damen zurück auf old school Kartenlesen, das meiner einer ja gut beherrscht- sollten jetzt die männlichen Leser ein schiefes Grinsen aufsetzen: I KONN DES. ECHT JETZ. Dumm nur, dass es sich bei der Karte um einen Innenstadtplan handelt und das Hostel offenbar außerhalb liegt. Also mal drauf losfahren, wird schon gehen, wir fragen einfach nach, wenn wir nicht weiter wissen.
Zwanzig Minuten später befinden wir uns in der Universitätsklinik Stavanger. Was passiert ist?- Ich habe eine Jugendherberge gebucht, die zum neuen Gesundheitskonzept der Norweger gehört:
Hotels IN Krankenhäusern, damit die Angehörigen dort übernachten und so rund um die Uhr bei ihren kranken/verletzten Liebsten sein können. Macht durchaus Sinn. Wir dürften uns in einer Babyklinik befunden haben, denn wo sonst trifft man auf neun (!!!) Neugeborene mit ihren Mamispapis, während man gerade Müsli mit frischen Früchten mampft und sich auf den daheimgebliebenen Freund freut?



Faszinierend, dieses Norwegen. Geröngt wird man erst, wenn einem ein Bein fehlt, dafür kann dann die ganze Familie im Hotelzimmer neben an schlafen. Und in der Früh gibts dann ein gemeinsames Frühstück. Ohne Bein, dafür mit neun Neugeborenen.
Norwegen ist anders.

1 Kommentar:

  1. Hahahaha, was habt ihr erlebt? Wow, finde ich auch faszinierend! Hotel im Krankenhaus? Haha, lustiges Foto. Vielleicht neben einem Karankenhaus, aber dann weiss ich auch das solches gibt ;)

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