24.09.2010

slippery when wet

kjerag. so der name eines felsens, der zwischen zwei 1000m hohen felswänden eingeklemmt ist. im lysefjord. und wir wollen da hin. glücklicherweise veranstaltet esn (die studentenorganisation) einen ausflug dort hin. plätze sind limitiert auf 30 personen. also stehen wir letzte woche montag um halb 8 auf um uns für den trip anzumelden. mit erfolg, wir sind dabei. am freitag dann das unterschreiben der obligatorischen "ich nehme das risiko auf mich und verklage niemanden wenn ich nach dem trip tot bin"-verträge und am montag um halb 8 geht's los. am vorabend bereiten wir uns noch professionell auf den ausflug vor. regenkleidung, trekking schuhe, soft-shell jacke, lange unterhose, nudelsalat und jede menge wasser, saft und matpakke (wir erinnern uns: brote mit was drin).
wir schauen früh morgens aus dem fenster und freuen uns über nicht all zu viele wolken am himmel, aber die ernüchterung kommt sehr schnell. einer der guides erklärt uns, dass im lysefjord ganz schlechtes wetter ist, also beten sagt der langhaarige, bärtige, überaus freundliche norwegische tourguide. also ab in die busse und los geht die vier(!!!)stündige fahrt.
erster zwischenstop im größten wasserkraftwerk norwegens – eine kleine überraschung nur für uns. die einleitung des guides im kraftwerk "wenn ihr einen alarm hört oder lauten krach, nicht erschrecken, das ist ganz normal". naja, wir sind ja nur ca. 1km im berg. die nächste geschichte die er uns erzählt ist von den 5 toten beim letzten unglück im kraftwerk. wohl gemerkt sind die herren nicht an der explosion (!?!) gestorben sondern, weil sie nicht nach draußen gefunden haben. klar kein licht 1km im berg ... da ist's dann mächtig finster. aber halten wir uns nicht mit dem kraftwerk auf. war eh toll. weiter geht die fahrt.
weiterer stop - ein museum. ich muss gestehen ich kenne den namen des museums nicht, aber es geht wohl um dieses gebiet und wir sehen uns einen 20 minütigen panorama film an, "damit wir sehen, wie's hier aussieht, wenn es nicht aus kübeln regnet!" so der freundliche guide. außerdem soll es am späteren nachmittag aufheitern. weiter beten.
um halb 2 erreichen wir das basislager und machen uns auf zur 3stündigen wanderung auf den gipfel. das wetter lässt zu wünschen übrig. regen. wind. kälte. ideal. schon nach den ersten metern wird klar, nicht die beste idee hier bei regen hochzuklettern. ja "klettern". festgeklammert an eisenketten, die überall gespannt sind, klettern wir über steile, rutschige felswände. mit "wir" meine ich alle nicht-amerikaner und nicht-norweger. die laufen den hügel hoch, als würde es gerade aus gehen. wir halten uns dann bei zu erklimmenden wasserfällen und steilwänden doch etwas länger auf. entsprechend erreichen wir den gipfel auch knappe 25 minuten später. natürlich ist innerhalb kürzester zeit alles nass. hose. jacke (trotz regenjacke drüber). schuhe – nicht bei mir. "hey meine schuhe sind noch ganz trocken innen." platsch, versinke ich 20cm im schlamm. den rückweg trete ich also mit lautem "pflatsch, pflatsch" aus meinen schuhen an.
auf dem weg nach oben laufen uns 2 kleine tierchen über den weg. lemminge. leider scheinen der regen und der wind die depressionen der kleinen nager etwas zu verstärken, weshalb wir auch mehrere nicht mehr ganz so fitte, quasi tote, exemplare finden.
die aussicht, wenn man erst mal oben angekommen ist, ist den aufstieg dennoch wert. wir stehen an einer senkrechten 1000m hohen felswand. der 5m große felsen (kjerag) ist zwischen zwei felsen eingeklemmt und die nicht-hasenfüße klettern auf den felsen um sich fotografieren zu lassen. ich mache hier keine angaben, ob wir mutig genug waren, uns auf einen nicht fixierten, rutschigen felsen mit gewölbter standfläche in 1000m höhe zu stellen. aufgrund von kälte und starkem regen beschließen wir nicht auf dem gipfel zu jaus'nen und machen uns lieber schnell wieder auf den weg nach unten. außerdem haben wir durch die zwischenstops viel zeit verloren und wir sollten vor anbruch der dunkelheit wieder unten sein, was in etwa 3 1/2 stunden der fall sein wird. also los geht's. die amis wieder im laufschritt. wir hinten nach. die bäche, die wir überquert haben führen mittlerweile um einiges mehr an wasser, weshalb die steine zum überqueren auch 5-10 cm unter wasser sind.
nach 3 stunden erreichen wir wieder das basislager und nach weiteren 4 stunden kristiansand und nach weiteren 25 minuten extrem heißer dusche wieder eine körpertemperatur von mehr als 32°.

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