08.09.2010

Geisterstund'

Jetzt ist schon wieder was passiert. Jaaa- ich weiß! Auf diesen Satz hat der Herr Wolf Haas ein Patent, aber wenns doch in diesem Fall so gut passt! Herr Haas, Sie mögen mir das verzeihen.
Jetzt ist also schon wieder was passiert. Und zwar genau das, was immer passiert wenn norwegische Studenten ihre Gehirnzellen mit Alkohol vernichten (Ferrytrip to Denmark)- der Feueralarm in unserem Studentenheim wurde ausgelöst. Wer es diesmal war, wissen wir (noch) nicht. Nur dass es sich dabei um Raum 008 in Block A gehandelt hat. Wer auch immer dieser Hirni gewesen sein mag- danke dafür.
Da geht also dieser behämmerte Feueralarm wieder los, alle torkeln schlaf/be/trunken aus ihren Gemächern, stehen draußen herum. Dann "same procedure as every year": Feuerwehr kommt, schaltet Alarm aus, stürmt hinein, kommt mit finsterer Miene wieder raus. Studenten wackeln maulend wieder zurück in die Zimmer. Gesprächsthema Nummer 1: WER WAR ES? und IST ES SACHBESCHÄDIGUNG, WENN ICH DESSEN/DEREN TÜRE MIT FAULEN EIERN BEWERFE?
Auf den Weg zurück in unsere Wohnung treffen wir einen kauzigen jungen Mann in einem britisch aussehenden (marineblau-rot kariert) Pyjama. Mit weit aufgerissenen Augen steht er vor seiner Wohnungstür und stammelt herum. Jemand hätte eingebrochen. Weil weil weil seine Sachen sind ganz durcheinander. Und und und plötzlich RRRRRRRRING- so laut- Feueralarm- rausgehen. Und dann vergessen, abzusperren. Aber Handy mit. Und Geldtasche. Aber irgendetwas stimmt da nicht. Weil weil weil seine Sachen sind ganz durcheinander. In erster Linie war einmal der junge Herr durcheinander. Kein Wunder, immerhin dürfte ja jemand in seiner Wohnung gewesen sein. Also schlage ich vor, einfach hineinzugehen. NEIN NEIN! meint der Pyjamabub. Viel zu gefährlich. Viel zu gefährlich?? Wieso? Ich versteh es nicht. Der Dodo meint auch, auf keinen Fall rein gehen. Wahrscheinlich wegen der DNA. Weil dann das Team von CSI anrückt und Horatio seine Sonnenbrille abnimmt, den Kopf schieflegt und dann sowas
Schlaues sagt, wie: "Es war sie. Aber sie war nur da um ihm zu helfen. Sie ist nicht die Täterin. Es war der Gärtner. Der Mörder ist immer der Gärtner." (WTF???) Egal. Auf jeden Fall meinten die Jungs, ich solle da nicht reingehen (Weicheier!). Also hab ich das getan, was man als Frau eben so macht, wenn ein Mann in Not ist: Muttergefühlen freien Lauf lassen und trösten.
"Da war bestimmt niemand drinnen (sein könnte es ja schon wenn der nicht abgesperrt hat...), du bist nur erschrocken, weil du tief geschlafen hast und der Feueralarm so schrecklich laut ist (Scheiße! wir haben auch nicht zugesperrt...), atme tief durch- gemeinsam, ok? Eeeeeeeeeinaaaaaaaatmeeeeeeeeeen- aaaaaaaaaaaauuuuuuuuuuuuusaaaaaaaatmeeeeeeeeeeen. Besser? (hoffentlich hat uns niemand was geklaut) Na siehst du! Magst du deine Mami anrufen? (wenn die was geklaut haben, mach ich sie fertig!!) Wenn du magst, rufen wir die Polizei an (wehe, diese Typen entwischen wenn sie bei uns auch was geklaut haben!) ? Nicht? Na gut. (dann erschlag ich sie mit meinem Plastikkochlöffel, wenn ich sie erwisch!)" Eine halbe Stunde später ist der Junge im Schlafanzug dann doch überzeugt, hineinzugehen und die Türe hinter sich zu schließen.
Uns tut er noch immer leid, der Junge im britischen Pyjama. Der hat sicher kein Auge zu gemacht. Und um ehrlich zu sein: Wir haben auch schlecht geschlafen. Aber eingebrochen ist bei ihm niemand, reden wir uns zumindest ein.
Übrigens: Heute war ein riesengroßer Kaffeefleck nur zwei Meter von seiner Wohnung entfernt am Boden. Vielleicht ein geheimes Zeichen? Freimaurer? Oder einfach nur ein kleiner Tollpatsch?

1 Kommentar: