30.10.2010

Wenn die Zombies kommen ist sowieso alles am Arsch...

den titel hatten wir doch schon mal... nur dieses mal wird's wirklich ernst...
halloween... oder helloween? egal, hauptsache feiern und dabei möglichst gruselig oder zumindest ekelhaft aussehen. also muss ein kostüm her. zombies. jede menge. je mehr desto besser. mit von der partie alva, dennis und jasmin aus der schweiz, nikki, mike, william und dylan aus den usa, tristan aus fronkreisch und natürlich keks und meine wenigkeit.
was braucht man für ein zombie outfit? normale kleidung. das heißt nicht ganz normal, je zerfledderter desto besser. also auf zum gebrauchtwarenladen und billige klamotten shoppen. kleiner bonus dieser einkaufstour - die kleidung riecht schon nach tod. was noch? irgendwas zum gesicht aufhellen. babypuder wird funktionieren. und natürlich das aller wichtigste - blut. jede menge blut. weil wir der roten (eher leicht pinken) farbe nicht recht trauen kaufen wir natürlich die mutter aller blutimitate: ketchup.
na gut, los geht's. bier trinken und nebenbei zombiestatus herstellen.
schritt 1: kleidung aus dem gebrauchtwarenladen anziehen und nebenbei zerschnipseln und zerreißen.
schritt 2: babypuder auftragen. kleiner tipp: ein bisschen babypuder ins auge, das brennt höllisch, aber das auge ist danach blut unterlaufen. ideal als zombie.
schritt 3: dunkle augenringe und jede menge blut.
schritt 4: ketchup, das kommt aber später, wir möchten uns ja nicht die jacke mit ketchup ruinieren.
unter lautem gelächter (und selbstredend schon zumindest leicht angeheitert) nehmen wir unsere rollen ein:

























dennis und william: die homosexuellen-amnesty-international-zwillings-zombies.
niki: der schwangere-zombie-mitten-in-den-wehen inklusive zombie-baby, das wir liebevoll franklin taufen.
dylan: der businessman-zombie.
mike: der transvestiten-wrestler-zombie a.k.a. "gay spiderwoman".
jasmin, alva, keks und ich: die casual-zombies.
und last but not least, der anführer der truppe — tristan: der super-jew-zombie.
und los geht's zum uni-pub østsia. laut johlend, nach "braaaaaaaiiiins"-rufend schlurfen wir durch die straßen. ups. polizei. bremsen die? die bleiben stehen. hoffentlich halten sie uns nicht für echte zombies (ja, wir sind ganz schön glaubwürdig). "bier weg – das kostet sonst satte 4.500 kronen." so der freundliche herr inschpektor. "jaja", meinen wir ganz einsichtig und gar nicht mehr gruselig und weiter geht's mit der gewissheit, dass uns die nachbarn hassen.
mit in der tasche natürlich die ketchup-flasche. und los geht die blutige ketchup-schlacht. was wir natürlich vorher weniger beachtet hatten – ketchup riecht, oder sagen wir es stinkt. so richtig. nach ketchup eben. von oben bis unten voller ketchup und stinkend wie eine frittenbude gehen wir also rein. an der bar spielt sich folgender dialog ab zwischen keks und einem norweger:
norweger: was riecht hier so? riechst du das?
keks: jepp... das bin ich.
norweger: was ist das?
keks: ketchup.
norweger: ah ja...
michael jackson wäre stolz auf uns. nach thriller manier machen wir stundenlang die tanzfläche unsicher. sogar ich. und wer mich kennt weiß, dass ich a) meinen verstand verloren haben muss, b) wirklich massiv in meiner rolle als zombie aufgegangen bin oder c) echt einen in der krone hatte. im radius von gut 2 metern um uns ist natürlich nie jemand zu sehen. zu viel gestank und angst von oben bis unten mit ketchup eingesaut zu werden.
an der bar fragen wir nach "braaaaaiiiiiiins", bekommen aber nur bier, das stündlich billiger wird. kurz vor schluss erreichen wir einen tiefstpreis von sagenhaften 26 kronen, wodurch ich mich natürlich zu einem 7. und 8. bier hinreißen lasse.
zombie-keks ist mittlerweile auf eiswasser umgestiegen, da sie über starke übelkeit klagte. nicht von zu viel martini, bier, gin oder appenzeller sondern vom gestank von knapp 125 g ketchup auf ihrem hemd. als sie der meinung ist genug getrunken zu haben aber noch ein wenig im becher hat entleert sie den restinhalt in dennis' gesicht. wieso? weiß keiner, aber sie hat so was wohl noch nie gemacht und naja... es ist halt lustig.
nach einer sagenhaften breakdance einlage unseres super-jew-zombies und einer schwer goa-mäßigen dancesession geht das licht an und die türsteher bitten uns (natürlich ohne uns anzufassen... ist ja eklig) zu gehen.
den heimweg verkürzen wir uns mit einem einkaufswagen, wo auch immer der hergekommen sein mag. dennis ist mittlerweile nicht mehr teil der homosexuellen-amnesty-international-zwillings-zombies, er ist auf antiken-römischen-adonis-zombie-style umgestiegen, weil er sein t-shirt verloren, verschenkt oder zerrissen hat. bekleidet mit einem zerschnittenen bettlaken bedeckt er seinen mit kunstblut und ketchup verschmierten oberkörper und jammert über kälte und einen lästigen dodo der immer wieder am laken zerrt.
was sich der norweger denkt, der sich unserer gruppe angeschlossen hat, als er ins foyer unserer unterkunft kommt und nikki beobachtet, die gerade franklin zur welt bringt? "what the fuck?!?" ist jedenfalls sein treffender kommentar.
eine lange dusche und zwei haarwäschen später (es war auch eine menge blut im haar) hat die "party of the dead" ein ende, wobei mein körperlicher zustand heute morgen nur wenig von meinem gestrigen erscheinungsbild abweicht.

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