08.12.2010

Brev fra Østerrike

Da sind wir also- daheim in Österreich. Ich kann das alles gar nicht glauben. Die letzten Monate sind verflogen und eigentlich habe ich gerade eher das Gefühl, dass ich gar nicht dort war. Dass alles nur ein Traum war.
Aber dann siehst du deine Eltern, deine beste Freundin und deine Schwiegereltern am Flughafen stehen, alle umarmen dich und du kannst es noch immer nicht glauben, dass du wieder daheim bist. Danach eine Fahrt durch Salzburg- essen gehen ins SOG. Pizza und Rotwein. Und die Menschen sprechen deine Muttersprache. Kein "Takk" kein "Ha det!". Nur noch "Grias eich! Fesch, dass do sats." Seltsam sowas. Endlich zu Hause angekommen sehen dich deine Miezekatzen an und schnurren, wenn du sie streichelst. Das Kinderzimmer riecht nach zu Hause und du realisierst: Es ist vorbei. Alle Mottoparties, ekelhaftes norwegisches Bier, viel zu teurer Alkohol- viel zu teures ALLES- es ist vorbei. Und dann wirst du traurig und schläfst ein mit gemischten Gefühlen.
Doch am nächsten Morgen wartet ein unglaubliches Frühstück auf dich! Mit weichem Ei, perfektem Nespresso- Kaffee, warmen Semmeln, Schinken, Käse, selbstgemachter Erdbeermarmelade von Mama. Und Mamispapis sitzen mit dir beim Frühstück. Du schaust aus dem Fenster, der Nebel verzieht sich- Sonnenstrahlen kommen heraus. Der Schnee glitzert, Skifahrer rasen auf der Piste in Richtung Tal. Und du weißt: es ist vorbei. Ein Vormittag bei Omisopis, alle Erlebnisse werden geschildert, die Parties werden natürlich ausgelassen. Diese Parties werden der Schwester erzählt, die aus dem Staunen nicht mehr rauskommt, weil ihre alte Schwester doch noch ganz gut Gas geben kann. Das gemeinsame Mittagessen mit der Familie- Rindsschnitzel mit Rösti und Brokkoli- exquisit! Und du weißt: Es ist vorbei. Der Nachmittag im Kaffeehaus mit der Schwester und billigem gutem Kaffee, der Abend mit Freundinnen mit Wein, der auch billig ist. Und du weißt: Es ist vorbei.
Aber du weißt auch:
Die vergangenen Monate waren mehr wert als viele andere Erfahrungen zuvor. Du hast FreundInnen gefunden- manche gehen wieder, manche bleiben. Du hast viel über dich selbst gelernt, viel über andere Kulturen. Du hast Teile von deinem Herzen vergeben- einen Teil hast du Norwegen geschenkt, einen größeren Teil deinen FreundInnen. Aber den größten Teil hast du deinem Mitbewohner geschenkt, weil er Dodo heißt, weil er toll ist und weil du nie jemanden so lieb gehabt hast wie ihn.

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