dodo und keks go norge... und sie werden alles in wort und bild dokumentieren, ob ihr wollt oder nicht! also, stay tuned für news aus norwegen!
28.11.2010
Der Countdown läuft...
Van Gogh, Munch, Picasso, Manet, Cézanne, Goethe...Woody Allen- der hat einmal gesagt:
"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Nach einer Weile braucht er auch einen Drink"
Dieses Zitat haben sich scheinbar alle StudentInnen auf der Party zu Herzen genommen. Dementsprechend sehen die beschrifteten T-Shirts aus, dementsprechend heute auch der Gesundheitszustand vieler MitstreiterInnen.
Die folgenden Bilder sind chronologisch geordnet. Ich übernehme keinerlei Haftung für irgendwas. Die Dinge sind wohl etwas außer Kontrolle geraten...
Zu Beginn ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift unseres Studentenheimes
Erste zögerliche Versuche...
Mehr Alkohol- mehr Mut...
Zuviel Alkohol- Übermut...
...und der tut selten gut (sagt mein Kopf heute).
Trotz schwerem Kopf und flauem Magen steigen wir heute bei -7°C und 60km/h Wind auf unser Rad um den ersten Advent mit unseren FreundInnen in der Stadt zu feiern. Der große Christbaum wird nämlich erleuchtet und ein Kinderchor singt und Kerzen und Weihnachten und Zeugs...
Naja- weil es nur noch acht Tage in Kristiansand sind, die Uhr tickt und mir von Tag zu Tag schwerer ums Herz wird, tut man sich diese mühsamen Witterungsverhältnisse an.
Auch wenn ich mich wirklich auf Österreich freue- aber all die coolen Leute nicht wieder zu sehen und keine pubertären Mottoparties mehr zu feiern, macht mich doch ein bißchen traurig. Genau aus diesem Grund steigt man bei den widrigsten Temperaturen auf das Rad und versucht noch so viel Zeit mit allen anderen zu verbringen wie nur möglich (auch wenn Cakesunday aufgrund extremer Kopfschmerzen für mich ausgefallen ist- sorry guys @ St. Olavs!).
Der Sturm wird laut Wetterbericht in der kommenden Woche zunehmen, das wird aber niemanden hindern, sich aufs Rad zu schwingen um Zeit mit Freunden zu verbringen.
Und das finde ich dann doch sehr weihnachtlich...
24.11.2010
Dr. Jekyll- Mr. Hyde
Und dann gibts auch noch diese Wasserstoff Tanten, die offenbar auf das Angebot der Uni zurückgekommen sind, sich Solarienbesuche aus medizinischen Gründen verschreiben zu lassen. Die vertragen sowieso keinen harten Alkohol- die werden da total aggressiv und verpassen österreichischen StudentInnen (ja! Männlein und Weiblein!) zuerst ein blaues Auge und lassen die Opfer dann auch noch mit Handschellen von der Polizei abführen, indem sie behaupten sie wären geschlagen worden. Das Ganze nur, weil die Österreicherin auf ihrem gepachteten Platz am Tisch getanzt hat. In Österreich kann man Tische nur reservieren, wenn man sich dann ZU Tisch begibt um dort zu essen. Aber vielleicht sollten wir mal einen Tisch pachten um DARAUF zu tanzen. Jedenfalls mögen betrunkene Norwegerinnen keine anderen Frauen, weil die ja Jagdkonkurrentinnen sind. Eine Promillegrenze für Jägerinnen an einem Donnerstag Abend in der hiesigen Sportbar scheint es nicht zu geben. Erlegt wird alles, was einen Penis hat. Eigentlich gibts eine Promillegrenze nur für ausländische StudentInnen, die gerade erst zur Türe rein sind und sich ein Bier gekauft haben. Ein Bier reicht auch- da kann man die Herrschaften gleich wieder ins Freie befördern. Vertragen ja sowieso nix, die blöden Deutschen und die dämlichen Schweizer.
Macht doch ein nettes Bild von jungen NorwegerInnen, oder? Betrunken, hochgradig aggressiv, ausländerfeindlich. Klingt wie ein FPÖ Parteitreffen im Müllnerbräu.
Aber- dann gibt es jene Tage, an denen man Mr. Hyde sagt, er soll verschwinden und auf wundersame Weise Dr. Jekyll erscheint- so geschehen am vergangenen Sonntag. Dr. Jekyll ist in diesem Fall Brandon, ein in Norwegen lebender Amerikaner, der uns zum Thanksgiving Dinner eingeladen hat.
Die Speisekarte- unglaublich! Von mashed potatoes über sweet mashed potatoes zu Maissalat, gemischtem Salat, cranberry sauce, stuffing (Fülle) zum echten toten, amerikanischen Trutenputen- kurz "Turkey" genannt. Als Nachspeise: verschiedene Eissorten mit noch warmen Brownies dazu. Und Rotwein. Viel, leckerer Rotwein! Was soll ich sagen! Ein Festmahl! Das Beste, das ich in Norwegen jemals gegessen habe!
Alles von Brandon mit ein bißchen Hilfe seiner norwegischen StudienkollegInnen selbst gemacht. Sieben Stunden sind sie in der Küche gestanden und es war das beste Thanksgiving Dinner, das ich jemals hatte. Dass es mein erstes war, tut hier nichts zur Sache. Junge NorwegerInnen in der viel zu kleinen Küche, die lustig und gesprächig sind. Nach fünf Minuten finde ich sofort ein gemeinsames Gesprächsthema: Die Heldentaten von Kjetil Andre-Aamodt und Lasse Kjus. Also nicht nur Fußball, sondern auch Skifahren verbindet. Irgendwie... Und Verdauungszigaretten, die man nach zwei Tellern mit turkey, salad, stuff, cranberry sauce, mashed potatoes und vier Gläsern Wein raucht, verbinden auch. Da erfährt man, dass Menschen aus dem Norden (meine Verdauungszigarettenfreundin aus Tromsö) nicht sooo gern im Süden (Kristiansand) sind, weil hier alle Snobs wohnen. Die glauben nämlich, sie könnten sich alles erlauben, so die nette Tromsöeranerin (?!?). Ich finde, sie ist toll!
Wenn ich mich also entscheiden müsste, ob ich den helleren, warmen Süden mit vielen Mr.Hydes nehme, oder den finsteren, kälteren Norden mit den netten Dr. Jekylls- dann würde ich Salzburg nehmen. Weil da ist's nicht so weit heim zu meiner Mama.
23.11.2010
Lache nie über die Dummheit der anderen. Sie ist deine Chance. (Winston Churchill)
Meine heutigen Hauptdarsteller sind William (USA) und Dennis (SUI). Die beiden Herrschaften haben, um ihre Männlichkeit zu unterstreichen, im August den Entschluss gefasst, pro Monat einmal ins Meer schwimmen zu gehen, koste es, was es wolle. Gesagt- getan.
August und September- pffff! Pipifax, das braucht man nicht erwähnen, da war ich auch noch im Wasser.
Oktober- schon etwas härter (alle tragen dicke Jacken, die Jungs sexy Badeshorts)
-> Badeaktion im Oktober William, Jasmin und Dennis (pic by Dennis- THX!)
Aber November ist richtig hart! Man könnte auch dumm dazu sagen. Klingt aber zu negativ und dazu mag ich die beiden zu gerne. Also nennen wir es nicht DUMMHEIT, bei Null Grad Außen- und sechs Grad Wassertemperatur ins Meer zu gehen, nennen wir es HÄRTE.
Aber bevor ich hier noch länger die Heldentat der beiden Jungs schreibe (sie haben gekreischt wie Mädchen, als sie ins Wasser liefen), zeige ich lieber eine Fotostrecke (Fotos sind nicht sooo toll, weils schon ziemlich dunkel war um 16:20):
Übrigens:
Beide Jungs erfreuen sich nach dieser Badeaktion bester Gesundheit- in einer Woche ist schon Dezember, da wirds dann Zeit für ein letztes eisiges Bad.
Ich nehme Churchills Zitat zurück und klaue mir ein neues, schlaueres:
Mut ist, wenn man Todesangst hat, aber sich trotzdem in den Sattel schwingt. (John Wayne)
20.11.2010
wer fürchtet sich vorm nervenzusammenbruch?
18.11.2010
Warum hat Norwegen die höchste Lebensqualität?
In Norwegen muss man nie dort sein, wenn man dort (wo auch immer) sein müsste. Deshalb sind wir heute zum dritten Mal MITTEN IN DER NACHT (06:45!!!) aufgestanden, haben unsere Radschlösser mit hauchen und kratzen enteist, sind bei Gegenwind und Polarkälte zur Uni geradelt, haben uns dort zur Belohnung eine Zimtschnecke zum Frühstück gekauft, haben uns dann mit 50 anderen Exchangestudents in den Hörsaal gesetzt und gewartet. Zwanzig Minuten lang. Bis ein netter, hagerer bebrillter Mann (Harry Potter in 25 Jahren....) gekommen ist um uns zu sagen, dass wir bitte raus gehen sollen, weil wir hier nicht Unterricht haben. Wer überhaupt unser Professor ist, will er auch noch wissen.
"Der Nils. Soso. Hm. Ja. Dann ruf ich ihn mal an." sagt der nette norwegische Herr Potter. Drei Minuten später meint er:" Hm. Ja. Also- Nils ist auf dem Weg nach England, er hat aber eine Nachricht auf Fronter (Anm.: Studierendenplattform) hinterlassen." Großes Gemaule. Leise hört man:" Da ist gar nix gestanden, ich hab in der Früh noch reingeschaut." oder "Schon wieder. Dass der nie da sein kann" oder "Wozu steh ich eigentlich noch auf, wenn eh nie jemand von den Professoren in der Früh da ist!". Tja. Eine berechtigte Frage, wie ich meine.
Wieso stehe ich drei mal um 06:45 auf, quäle mich bei Gegenwind und Polarkälte mit dem Rad an die Uni um mich dann drei mal von vortragenden Professoren (JA! in diesem Fall waren es nur Männer!) versetzen zu lassen- ach so und: natürlich wird das Fach nachgeholt. Immerhin müssen wir ja wissen, warum Norwegen so eine "wealthy country" ist und hier die höchste Lebensqualität herrscht. Ich weiß warum:
Norwegen ist so schrecklich toll, weil sie Öl und Gas haben und weil sie ein weltweites StudentInnen Credo im gesamten Alltag umsetzen, das den Ausführenden selbst IMMER glücklich macht:
WER NICHT KOMMT- HAT FREI.
14.11.2010
Same procedure as every Sunday....
Definition: Als Kater oder Katzenjammer (medizinisch (griech.) Veisalgia) bezeichnet man umgangssprachlich das Unwohlsein und die Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit eines Menschen infolge einer leichteren Alkoholintoxikation. Die auslösende Alkoholmenge variiert von Mensch zu Mensch. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Kater bis zu drei Tage lang die Leistungsfähigkeit einschränken kann. (Quelle:Wikipedia- was sonst) "Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit eines Menschen infolge einer leichteren Alkoholintoxikation" ist meine Lieblingsstelle. In unserem Fall ist die leichtere Alkoholintoxikation ausgelöst worden durch einen übertriebenen Konsum von VODKA.
"Wodka (slawisch vodka, eigentlich Wässerchen) ist eine meist farblose Spirituose mit einem Alkoholgehalt von mindestens 37,5Volumenprozent. Er zeichnet sich besonders durch seinen fast neutralen Geschmack und das Fehlen von Fuselölen, Aromen oder anderen fermentierten Stoffen (außer dem Alkohol selbst) aus. Er wird entweder pur getrunken oder in Cocktails vermischt." (Quelle:Wikipedia- was sonst). Man kann ihn auch ganz gut mit Bitter Lemon mischen und dann in eine Halbliterflasche umfüllen.
Wenn man das dann noch mit ein paar Bierchen garniert und vielleicht ab und zu bei einer anderen Plastikflasche gefüllt mit GinTonic nascht, dann passiert folgendes:
"Ein Zustandsbild nach Aufnahme einer psychotropen Substanz mit Störungen von Bewusstseinslage, kognitiven Fähigkeiten, Wahrnehmung, Affekt und Verhalten oder anderer psychophysiologischer Funktionen und Reaktionen. Die Störungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit den akuten pharmakologischen Wirkungen der Substanz […]“ (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information: ICD-10-GM Version 2010)
Und das wiederum löst dieses hier aus: Hauptsächliche Ursache der Kopfschmerzen ist die durch den Alkohol entstandene Dehydratation des Körpers mit dem daraus resultierenden Dysequilibrium (schneller Entzug von Stoffen aus dem Blut). Außerdem wirkt sich die Denaturierung und Stimulierung körpereigener Eiweiße (Zytokine) durch Acetaldehyd aus, einem Zwischenprodukt beim Abbau des Ethanols. Des Weiteren führen die giftigen Abbauprodukte der Fuselalkohole zu den bekannten Symptomen. Sie führen zu einer verminderten Herzleistung und verhindern so eine ausreichende Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Der gleichzeitige Konsum von Nikotin mit Alkohol verstärkt die Kopfschmerzen. Wie man es bekämpfen kann?- Laut Literatur folgendermaßen: Häufig greift man gegen die Kopfschmerzen auf erhöhte Flüssigkeitsaufnahme sowie auf die Kühlung des Kopfes, z. B. durch Kühlkompressen etc. zurück. Magenschmerzen hingegen werden meist mit Magentees, wie z. B. Melissentee, und etwas fetthaltigem Essen bekämpft. Auch soll ein erhöhter Blutzuckerspiegel, welcher z. B. durch den Verzehr von süßen Früchten oder Honig erreicht werden kann, den Alkoholabbau beschleunigen und unterstützen.
Auf Deutsch heißt das: Zum Frühstück erstmal weiche Eier, viel Käse, aufgebackene Brötchen, Tee und Orangensaft. Danach gleich wieder ins Bett legen und den 5. Teil der Harry Potter Saga anschaun (als Recherche für das dramatische Finale am Freitag im Kino), danach Cola trinken und wieder hinlegen. Zeit für "Accidentally on purpose". Und morgen sind wir sicher wieder gesund! Gesundheit des Menschen ist laut Weltgesundheitsorganisation „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.
09.11.2010
let it snow, let it snow, let it snow!!!
08.11.2010
Spice up your life oder: We've got it going on
WICHTIG!!!! Link anklicken, bevor weiter gelesen wird und Boxen bis zum Anschlag aufdrehen!
http://www.youtube.com/watch?v=u7WJmIYvV4o&feature=rec-LGOUT-exp_fresh+div-1r-10-HM
Also von vorne:
ROLIGHEDEN (das ist der Ortsteil von Kristiansand, in dem wir wohnen) lädt zur BRAVO HITS Party und erwünscht ist alles, was stillos und aus den 90ern ist. Nach einem wiederholten Besuch im Shalam (wir müssten mittlerweile echt Rabatt kriegen in diesem Secondhand Laden), einem verzweifelten Rundgang in der Einkaufsstraße stellen wir fest: die derzeitige Mode in Norwegen ist 90s Retro. Karierte Flanellhemden soweit das Auge reicht, enge Kreppstoff Kleider in ekelhaften Farbkombinationen (GRÜN-SCHWARZ!!! ich hasse es!!!) und Blümchenkleider (ja- ich hab so was auf der Bad Taste Party getragen, die verkaufen das hier um viel Geld!!!) im Grunge-Look. Und die Norwegerinnen ziehen das ernsthaft an. Also fällt Casual Wear flach- soviel ist klar.
Die Wahnsinns Idee der Schweizer Mädels: Dress up as SPICE GIRLS! Da sind wir also: Alva, Jasmin, Silvi, Laura und ich alias Posh, Scary, Baby, Sporty und Ginger Spice. Dem großen Comeback der berühmtesten Girlband aller Zeiten steht nichts mehr im Wege! GIRLPOWER!!!
Doch dann der Schock- der Busen ist zu klein. Zumindest bei drei von uns. Was tun?- das klären wir später.
Zunächst muss richtig schlechte 90er Eurodance Musik organisiert werden. Kein Problem. Der Andi macht das. Danke Andi!
Der Raum in Roligheden?- Perfekt. Es gibt eine Knutschecke, eine Dr. Sommerteam Ecke mit einer Box mit Zettelchen, auf denen so manch verzweifelte Frage landet (keine davon ist jugendfrei und ich weigere mich, die Schweinereien abzutippen). Natürlich darf eine Tanzfläche nicht fehlen.
PERFEKT!
Das Styling- easybreesycheesy. Alles quitschig und hauteng. Aus allen Schränken wird zusammengetragen und kombiniert, bis der Look stimmt. Make-up in Tonnen, das restliche Kunstblut in Gingers Haare schmieren, die Schuhe mit Alufolie überziehen, roter Lippenstift drauf- HERE WE GO!
Ach so und....das Busenproblem?- Ich löse es nun. TATAAAAAAAAAAAAAA!
Lösung 1: Socken
Lösung 2: Klopapier
Lösung 3: 2 Push-up Bhs übereinander
(Wer jetzt was anderes erwartet hat, tut mir leid. Brustimplantate sind auch in Norwegen schweineteuer und die Krankenkasse zahlt das auch hier nicht.)
Die SPICEGIRLS sind bereit für das Comeback des Jahrtausends.
Doch auch eine andere Truppe hat sich für ein Megacomeback angesagt: die Backstreet Boys. Anstatt fünf erwarten uns nur noch vier (Dodo, Tristan, Dennis, Phillip) und die können sich auf kein Outfit einigen, also kein Comeback des Comebacks.
Dodo ist aber tapfer und versucht sein Comeback als A.J.- mit unglaublichem Erfolg. Er sieht aus wie A.J. (super Tribal und Kreuz Tattoos, toller Party und perfekter Mittelscheitel), feiert wie A.J. und tanzt wie A.J. (Ja. Er hat es schon wieder getan.)
Unser großer Auftritt verläuft anfangs schleppend. Erst gegen 21:30 füllt sich langsam die TV Stue in Roligheden (Beginn wäre um 19:30, aber wen interessierts...)- doch dann finde ich mich in meiner Pubertät wieder. Kein Lied, wo ich den Text nicht kann, kein Lied, wo ich nicht innerlich "maaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!!!" juble, kein Lied ohne damit verbundener Erinnerung. Dass die 90er so unfassbar gute Partymusik hervorgebracht haben...
Hier ein kleiner Auszug aus der Playlist:
Mr. President: Coco Jambo
Haddaway: Baby don't hurt me
Ace of Base: All that she wants
Backstreet Boys: I want it that way
Spice Girls: Wannabe
MC Hammer: Can't touch this
Naughty by Nature: Hip Hop Hooray (noch immer mein Favourite!!)
Venga Boys: Boom Boom Boom Boom....
Blümchen: Piep Piep kleiner Satellit...
Dr. Alban: Sing Halleluja
Und genau dann, wenns am besten wird (zerbrochene Gläser, Knutschis in der Knutscheecke und auch sonst wo...) geht die Türe auf und ein lustiger kleiner (ich meine mich erinnern zu können, dass er lustig und klein war...) Security sagt, dass es auch schon Zeit fürs Heitibetti ist (um 01:00). Ich weiß nicht, was mit den Norwegern los ist um ehrlich zu sein. Wenn in Gosau um ein Uhr früh ein Security sagen würde, dass Sperrstund' ist, würde ihm vermutlich ein Bierkrug entgegenfliegen. Aber bitte.
Wir sind zivilisiert, deshalb stellt sich Gingerspice leicht wackelnd (Vodka Apfelsaft sollte man nicht in Halbliterflaschen abfüllen, des übersiagt ma...) am Tisch und brüllt: "PACK YOUR BAGS AND LEAVE!!" Kurze Ruhe. Alle starren mich an. Niemanden interessierts. Mir is es auch egal, also weiter geht die Party. Eine Stunde später kommt das lustige Kerlchen wieder. Ich wieder rauf auf den Tisch, lalle noch mehr als vorher (diese Halbliterflaschen... man sollte sie nicht nachfüllen), Zach hilft mir die Leute rauszuschmeißen und dann ist die Party auch schon vorbei. Italien meint:" I wanna see you downtown in half an hour!" Ich antworte top motiviert: "Hell yeah! For sure!" Und liege 40 Minuten später im Bett. Geduscht (mit rosaroten Haaren, die ich noch immer habe, weil sich Kunstblut doch nicht sooo leicht rauswaschen lässt), betrunken und hundemüde.
Am nächsten Morgen stelle ich fest:
Mit 29 befindet man sich weder soziologisch noch irgendwie sonst in der Pubertät. Mein Körper signalisiert mir, dass ich 13 Jahre zu alt bin und mein Ohrwurm signalisiert mir, dass mein heutiger Musikgeschmack doch um einiges besser ist- oder findet heute irgendwer ernsthaft "BOOM BOOM BOOM BOOM I WANT YOU IN MY ROOOOOOM" noch toll???
Nach diesem Jahrhundertcomeback möchte ich als Gingerspice Posh-, Scary-, Sporty-, Babyspice, Gott, meiner Mama, meinem Hairstylisten, meinem Make-up Artist, meinen Fans und der Pharmaindustrie DANKE sagen. Ohne euch wäre dieses Comeback nicht möglich gewesen!!!
If you wanna be my lover, you gotta get with my friends,
Make it last forever friendship never ends,
If you wanna be my lover, you have got to give,
Taking is too easy, but that's the way it is.
03.11.2010
so viel spaß hatte ich nicht mehr seit...
02.11.2010
World famous Ibsen- oder: wie 30 StudentInnen versucht haben, zu überleben
Nach zehn Minuten Unterricht haben Alva und ich den ersten Lachkrampf: "Henrik Ibsen wrote WORLDFAMOUS plays"- worldfamous. Was sonst. Das Wort wird im Zusammenhang mit Henrik Ibsen von den Professoren schon beinahe inflationär gebraucht. "Terje Vigen" so lautet das Meisterwerk, um das es sich heute dreht und es ist norwegischer Nationalschatz, sagt unsere Professorin, die Hege (das heißt übrigens Heilig, erklärt sie ganz stolz...). Die Sprache wird ganz genau analysiert- und dann plötzlich ein Ausdruck der Enttäuschung in ihrem Gesicht "Was? Ihr hab das Gedicht schon mal gehört!", dem gleich ein entschlossener Gesichtsausdruck folgt "Na- egal, ich erklärs euch genauer." AAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!! Seit drei Monaten wird dieses poetische worldfamous poem besprochen, zerlegt, analysiert und darüber philosophiert. Gekrönt wird die heutige "Terje Vigen" Show mit "ich zeige euch unscharfe Bilder, die thematisch zu jedem der 43 Verse passen". Unerträglich. Dodo stirbt neben mir einen qualvollen Tod, ausgelöst durch Langeweile. William hat angefangen, einen großen Wurm auf seine Terje Vigen Unterlagen zu zeichnen und Alva starrt auf mein Gekrakel.
"Kennt ihr den Hintergrund des Gedichts? Ja? Na gut, dann werde ich es trotzdem wiederholen!"- "Ja, wiederholen ist immer gut" meint ein sarkastischer Dion. Und weil wiederholen immer gut ist, wiederholt die Hege auch immer ihre letzte Phrase- oder zumindest das letzte Wort. Wort. Und je länger ich ihr zuhöre, desto schlimmer wird es. Schlimmer wird es. Dieser Vortrag-Stil bringt mich zum lachen und Dodo auch. Dodo auch. Bevor ich aber völlig durchknalle, fordere ich Alva auf, was zu schreiben. Schreiben:
Ich hör schon seit acht Uhr morgens diesen Norwegerinnen zu. Aber doe Hege übertrifft ja echt mal alles. Ich finds ja irgendwie total nett, dass die so deutlich spricht (nice accent btw) aber wir sind doch keine "retards". Und da ich schon Ibsens Bett und Schreibtisch gesehen habe, interessiert mich das Geschwafel herzlich wenig. Und jetzt...pff ich verleihe Hege definitiv den Award für den "most" einschläfernden Unterricht in meinem (Alvas) überschaubaren Leben. Danke!
World famous last words meiner lieben Alva.
Hege ist mittlerweile in Bestform und liest das Gedicht laut schreiend, in bester Literaturprofessor -Schauspieler Manier vor. Es wird immer lauter und dramatischer: "ANNA!!! ANNA!!!" Von hinten hört man einen mitfiebernden Dion: "OH NO!", leichtes Gelächter folgt. "STAND BACK THERE MY LORD!" plärrt sie mit aller Kraft durch den Seminarraum und meine Ohren beginnen mittlerweile zu summen. Ich glaube, ich bin knapp vor einem Gehörsturz. Doch dann- jetzt! Oh mein Gott!! Wir kommen zum Ende! Terje Vigen vergibt dem Mörder seiner Familie, lässt des Mörders Familie auch leben. Großartig! Na, wenn das nicht norwegisch (??) ist!
Um ehrlich zu sein:
Henrik, ich mag Peer Gynt. Aber Terje Vigen ist zum kotzen. Kein Wunder, dass dir für dieses 43versige Gedicht mit Trochäen niemand den Nobelpreis gegeben hat.
Viel zu lange das Ganze, echt jetz!